Streuobstwiesen mit ihrer schützenswerten Tier- und Pflanzenvielfalt prägen die süddeutsche Kulturlandschaft.
Der Obstgarten will dazu beitragen, das Wissen um und die Liebe zu den Obstbäumen weiter zu geben. Sorgfältig ausgewählte, regionale Obstgehölze, Beerenobst und zahlreiche Ziergehölze geben unseren Besuchern vielfältige Anregungen zur Gehölzauswahl im eigenen Garten.
Staudenbeete verschiedener Ausprägung finden sich vor allem in den Randbereichen des Gartens und im Maurischen Garten. Diese wurden von 2005 bis 2008 nach Plänen der Landschaftsarchitektinnen Christine Orel und Helga Mühleck gestaltet. Aufgabe war es, in ein kleinteilig gestaltetes Gelände langjährig attraktive Gartenpartien einzufügen, die zudem floristisch nutzbar sind.
Die bunten Partien des Plans kennzeichnen die einzelnen Staudenbeete. Auf den Folgeseiten finden Sie Impressionen der Gartenbereiche nach der Umgestaltung.
Ein vollschattiges Beet unter großen Bäumen bietet genügend Raum für Schnittgrün in allen Grüntönen und zarte Blüten. Funkien, Bergenien, Lenzrosen, Elfenblumen, Lungenkraut, weiße Herbstastern, weiße Anemonen und immergrüne Gehölze spielen hier die Hauptrolle.
“Die Blütenfarben bewegen sich vorwiegend im Pastellbereich und bringen auf diese Weise Licht in die schattige Situation”
In zwei symmetrischen Beeten in sonniger Lage bei einem Gartenhaus aus der Gründerzeit und in einem absonnigen Beet hinter dem Gebäude verweben sich Pflanzen wie Pfingstrosen, Schwertlilien, Buschmalven, Glockenblumen, Lavendel, Bartfaden, Storchschnabel, Funkien und Anemonen zu einem “duftigen Bild”.
Ein lang gestrecktes Beet in praller Sonne vor einer Wildhecke ist der ideale Standort für wärmeliebende Stauden wie Iris, Salbei, Schafgarbe, Duftnessel, Sonnenbraut, Sonnenhut, Goldruten, Astern und Fetthennen.
Eine ca. 400 m² große Fläche wird für Ansaat und Anpflanzung einjähriger Sommerblumen genutzt. Rindenwege umgeben bequem zu bearbeitende Beetstreifen mit Zinnien, Löwenmäulchen, Cosmeen, Sonnenblumen und Dahlien. Die Farbpalette ist bunt und kräftig.
Das Flächengeviert mit Mittelrondell und Buchseinfassungen wurde vor Projektbeginn im Rahmen einer Schüleraktion angelegt. Die Staudenbeete zeigen die typischen Arten und Farben des Bauerngartens ohne jedoch diesen Gartentypus kopieren zu wollen.
Pfingstrosen, Fetthennen, Chrysanthemen, Astern und Fenchel, in den Randbeeten Dahlien und andere Sommerblumen verdeutlichen diesen Planungsansatz.
Als Ergänzung des Gartens um ein altrosa Rundtempelchen aus der Gründerzeit mit einem zentralen Rasenoval, welches von rotlaubigen Säulenbuchen umgeben ist, entstehen zwei gestalterisch aufeinander bezogene streng lineare Staudenbereiche. Pflanzen wie Duftrosen, Pfingstrosen, Lilien, Weißer Purpursonnenhut, Taglilien, Astern, Steppeniris, Johanniskraut, Stechpalme und Roter Perückenstrauch werden hierfür ausgewählt. “Die Blütenfarben bewegen sich im Bereich von Weiß über Cremegelb nach Gelb, als leuchtender Kontrast dazu ist Blau, Violett und Schwarzrot gewählt.”
Der Maurische Garten ist Keimzelle und Herzstück des Obstgartens. Der Garten mit den 1877 im maurischen Stil erbauten Pavillon, einem zentralen Wasserbecken, spiegelbildlich angeordneten Staudenbeeten und einer ihn umschließenden Hainbuchenhecke war schon bei Projektbeginn vorhanden.
Bei der Neubepflanzung wurde auf Schnitttauglichkeit und mediterranen Charakter geachtet, sie bringt Stauden wie Stockrosen, Lavendel, Mohn, Bartfaden, Fetthenne und Meerkohl.
Unter den Blütenfarben dominiert das Pflaumenblau. Als Kontrast dazu leuchtet silbriges Grau. Violettschattierungen runden das Bild harmonisch ab.
Dieses Beet liegt erhöht auf einer restaurierten Natursteinmauer, der Standort ist sonnig bis schattig. Pflanzen wie Bergenien, Elfenblumen, Nieswurz und Strauchhortensien fallen hier auch außerhalb ihrer Blütezeit durch interessantes Laub auf. “Die Farben der Blüten spielen im Bereich Weiß-Rosa-Hellblau-Violettblau.”
Durch die vielfältigen Stauden und die artenreichen Wiesen, die nur partiell gemäht werden, ist der gesamte Botanische Obstgarten ein innerstädtisches Insektenparadies. Die Mittelalterliche Laube dient einem Demeterimker als Bienenhaus.
Im Gebäudeschatten der Obstlagerhalle wachsen auf besonderem Substrat Pflanzen wie Ball- und Tellerhortensien, Farne, Mertensien, Funkien und Wachsglocken.
Das Farbspektrum der Pflanzen reicht von Blau über verschiedene Grüntöne zu Weiß.